Wacklige Mogelpackung oder fundierte Identifikation?
Eine Annäherung an die Fanszene eines ungeliebten Projekts
Heimische Fankurve im Leipziger Stadion
Quelle: www.der-betze-brennt.de
Am kommenden Montag gastiert Leipzig auf dem Betzenberg, Rasenballsport Leipzig, oder kurz RB Leipzig. Oder doch ehrlicherweise eher Red Bull Leipzig? Kein anderer Verein im deutschen Profi-Fußball polarisiert derzeit mehr, als das Projekt aus der sächsischen Metropole, das maßgeblich von einem Unternehmen oder besser von einer Person gefördert und gesteuert wird. Dietrich Mateschitz hat mit seinem Red Bull-Konzern seit der Vereinsgründung im Jahr 2009 bereits zweistellige Millionenbeträge in den Retortenclub investiert. In den kommenden Jahren dürften weitere Gelder folgen. Allein für den Nachwuchsbereich kursieren Zahlen zu einem Investitionsvolumen in einer Größenordnung von 30 Millionen Euro. Erklärtes Ziel ist es, den Verein in die Bundesliga zu führen und Titel zu gewinnen. Ein hohes Ziel, das angesichts der finanziellen Möglichkeiten sportlich zumindest nicht unmöglich erscheint. Seit Jahren hat sich bundesweit Protest formiert und organisiert. Fans empören sich gegen die Kommerzialisierung des Kulturgutes Fußball, insbesondere nach dem Muster Mateschitz. In den Reihen vieler Traditionsclubs aller Ligen werden Aktionen in den Kurven oder der Boykott von Auswärtsfahrten nach Leipzig organisiert. Unter anderem mit der Initiative „Nein zu RB“ hat sich eine gewichtige Stimme gegen das Brause-Projekt erhoben. Diese richtet sich vor allem gegen das Vereins-Konstrukt aber auch gegen dessen Fans und koordiniert mehrere Protest-Aktivitäten aus ganz unterschiedlichen Lagern. Wir wollen hier den Versuch wagen uns vor allem der Fanszene des Projekts mit kritischem Blick etwas zu nähern. Weiterlesen →