Mitgliederversammlung mit historischer Note
Novum bei den Vorstandswahlen der Queer Devils – erstmals Teilnahme bei FARE
Bereits für den Samstag vor dem Heimspiel gegen den FSV Zwickau hatten die Queer Devils zur jährlichen Mitgliederversammlung in die Speisekneipe Servus in Kaiserslautern eingeladen. Immerhin mehr als ein Viertel der Mitglieder waren der Einladung gefolgt, um insgesamt 16 Tagesordnungspunkte zu diskutieren und abzuarbeiten. Der Vorstand blickte bei seinem Bericht zum Geschäftsjahr 2018 auf ein eher durchwachsenes Jahr zurück, das allerdings wirtschaftlich mit einem leichten Plus abgeschlossen werden konnte. Erstmals engagierten sich die Queer Devils auch bei den Aktionswochen von FARE-Network (Football Against Racism in Europe). Bei den satzungsgemäß turnusmäßigen Vorstandswahlen wurde der bisherige Vorstand komplett im Amt bestätigt. Allerdings sorgte die Mitgliederversammlung bei der Vorstandswahl gleich für zwei Neuerungen in der noch jungen Geschichte des Fanclubs.
Nach dem turbulenten Jubiläumsjahr 2017, stand im vergangenen Jahr nicht ganz so viel auf der Agenda, wie der Vorsitzende in seinem jährlichen Bericht resümierte. Erster Wermutstropfen im neuen Jahr, die eher verhaltene Euphorie rund um die PRIDE WEEK KL. Aufgrund terminlicher Schwierigkeiten war schon zum Ende des Jahres 2017 sichtbar geworden, dass Umfang und Qualität der Lauterer-Regenbogen-Aktionswochen deutlich unter der des Vorjahres liegen würden. Für das gemeinsam beschlossene Motto „Alltag unterm Regenbogen“ konnten die beteiligten Gruppen nicht annähernd so viele Veranstaltungen vorbereiten, wie im Vorjahr.
So steuerten die Queer Devils lediglich das traditionelle Fanclub-Grillfest dem offiziellen Programm der PRIDE WEEK bei. Der gemeinsame Aktionstag IDAHOBIT als zentrale Veranstaltung aller beteiligten Gruppen fand am Sonntag, den 27. Mai in der Fußgängerzone in Kaiserslautern, nahe der Stiftskirche, statt. Nach etwas mehr als einer Stunde braute sich allerdings ein Gewittersturm über Kaiserslautern zusammen und entlud sich mit voller Wucht vor allem über der Innenstadt. Der IDAHOBIT-Aktionstag an der Stiftskirche musste daher abgebrochen werden. Nicht ohne teils erhebliche Schäden an der Ausrüstung und an den ausgelegten Infomaterialien aller beteiligten Gruppen.
Im Jahr 2018 hat sich der Fanclub erstmals aktiv an der internationalen FARE-Aktionswoche (Football Against Racism in Europe) beteiligt und gleich zwei Veranstaltungen organisiert. Den Auftakt bildete eine Podiumsdiskussion zum Thema „Rassismus auf Rängen und Rasen“. Leider nur etwas mehr als 30 Gäste fanden sich im Presseraum des Fritz-Walter-Stadions ein, um der Diskussion mit Vertretern des Sports über den Alltags-Rassismus rund um den Fußballplätze zu folgen und mitzudiskutieren. Am 30.10. konnte mit Robert Claus ein namhafter Journalist und Buchautor präsentiert werden. Der Autor gab im Rahmen einer Lesung Einblicke in die Ergebnisse seiner Recherchen rund um seinen neuen Buchtitel „Hooligans – eine Welt zwischen Fußball, Gewalt und Politik“. Leider waren nur knapp 25 Besucher der Einladung gefolgt. Dennoch durften diese und die vorangegangene Veranstaltung als großen Erfolg gewertet werden, da im Vorfeld und auch danach einmal mehr hohe Aufmerksamkeit durch mediale Berichterstattung zu verzeichnen war.
Weitere Höhepunkte des Jahres waren einmal mehr die Geburtstagsfeier im Sommer, die Beteiligung beim Stadionfest des 1.FC Kaiserslautern, das traditionelle Grillfest mit einem Besuch des Deutschen Weinfestes in Neustadt sowie die traditionelle Weihnachtsfeier im Dezember. Auch unser Engagement beim landesweiten LGBTI-Netzwerk QueerNet Rheinland-Pfalz sowie bei den Queer Football Fanclubs (QFF) bescherte den Verantwortlichen einiges an Zeitaufwand. Bei den Heimspielen des 1.FC Kaiserslautern war der Fanclub allein durch die zahlreichen Dauerkarteninhaber grundsätzlich immer vertreten. Auch bei den meisten Auswärtspartien. Eine mehrtägige Auswärtsfahrt gab es lediglich im Frühjahr zum Auswärtsspiel in Duisburg, wo der FCK dreifach punkten konnte. Besonderer Dank an dieser Stelle noch einmal an unsere Freunde in Duisburg für das erlebnisreiche Wochenende.
Wirtschaftlich konnte das abgelaufene Geschäftsjahr mit einem leichten Plus und einem leichten Anstieg des Vereinsvermögens abgeschlossen werden. In punkto Umsätze und Verwaltungsaufwand rangierte auch hier das Geschäftsjahr im Vergleich zum Vorjahr auf einem eher durchschnittlichen Niveau. Dabei fiel im abgelaufenen Jahr nur zwei Drittel des Aufwandes an Buchungszahlen an, während sich der Umsatz in 2018 gegenüber dem Vorjahr halbiert hatte. Die Kassenprüfer bescheinigten dem Vorstand eine lückenlose und fehlerfreie Buchhaltung, ein stabiles finanzielles Fundament und eine positiv eingeschlagene Entwicklung. Auf Empfehlung der Kassenprüfer wurde der geschäftsführende Vorstand auch einstimmig für das abgelaufene Geschäftsjahr entlastet.
Abgelaufen war mit der diesjährigen Mitgliederversammlung auch die satzungsgemäße Amtszeit des Vorstandes. Bei den anstehenden Neuwahlen kandidierten alle bisherigen Mitglieder des geschäftsführenden und erweiterten Vorstandes und wurden auch allesamt mehrheitlich in ihren Ämtern bestätigt. Zusätzlich votierte die Mitgliederversammlung mehrheitlich auch für die erste weibliche Bewerberin, die für den erweiterten Vorstand kandidiert hatte. Da die Satzung bis zu drei Mitglieder im erweiterten Vorstand zulässt, ergab sich mit dem Ausgang der Wahl auch in zweierlei Hinsicht ein Novum. Erstmals seit Gründung der Queer Devils ist mit der diesjährigen Vorstandswahl das Kontingent der möglichen Ämter im geschäftsführenden und im erweiterten Vorstand zur Gänze ausgeschöpft. Außerdem wurde mit der Wahl von Kristina-Ann B. erstmals eine Frau in den Vorstand gewählt. Eine längst überfällige Personalie!
Damit gehen mit Matthias G. als 1. Vorsitzender, Markus P. als 2. Vorsitzender, Ralph S. als Kassenwart sowie Matthias W., Benjamin G. und Kristina-Ann B. für den erweiterten Vorstand insgesamt sechs Akteure in die nun bereits sechste Legislatur seit Gründung des Vereins und Fanclubs. Für die Kassenprüfung wurden Martin J. und Edith D. in ihren Ämtern bestätigt.
Zum Ende des Jahres 2017 hatte der Vorstand noch in zwei Werbemittel investiert, die den Anwesenden bei der Mitgliederversammlung präsentiert werden konnten. Einmal ein Roll-Up, das der Fanclub künftig bei allen Infoveranstaltungen nutzen wird, sowie ein neues Banner, das den gleichen Zweck erfüllen soll, aber durchaus bei Auswärtsfahrten auch als Zaunfahne geeignet wäre. Im Jahr 2019 soll auch das Herstellen einer selbstgemachten Zaunfahne für das heimische Fritz-Walter-Stadion in Angriff genommen werden.
mg
Danke für diesen ausführlichen Bericht.