Das landesweite Regenbogen-Netzwerk wächst weiter
QueerNet Rheinland-Pfalz erhält Zuwachs und wählt neues Vorstandsgremium
Am vergangenen Wochenende waren die Queer Devils nicht nur in Augsburg beim QFF-Arbeitstreffen präsent. Wir waren auch mit zwei Vertretern aus unseren Reihen zu der halbjährlichen Mitgliederversammlung von QueerNet Rheinland-Pfalz nach Mainz gereist. Dorthin waren Vertreter von 17 Mitgliedsorganisationen des Regenbogen-Netzwerkes QueerNet Rheinland-Pfalz der Einladung zur jährlichen Frühjahrstagung gefolgt. Zwei Tage lang debattierten die Delegierten in Sichtweite zum Rhein, wo neben Berichten zu den Aktivitäten der letzten Monate auch Strategien und Initiativen für das Wahljahr 2017 diskutiert und gemeinsam auf den Weg gebracht wurden. Mit der Aufnahme des Vereins zur Förderung des Koblenzer Christopher Street Days e.V. und des Bundesverbandes Intersexuelle Menschen e.V. haben die queeren Aktivisten einstimmig zwei weitere Mitstreiter in ihre Reihen aufgenommen. Wir wachsen also weiter. Zuwachs erhielt auch das Vorstandsgremium bei der anstehenden Neuwahl.
In den kommenden Monaten wartet auf die Mitglieder von QueerNet-RLP ein prall gefüllter Terminkalender. Neben jährlich bereits etablierten Veranstaltungen wie den Initiativen rund um den IDAHOT Mitte Mai, den bunten Programmen zum Christopher Street Day (CSD) in den Städten Trier, Mainz und Koblenz über die Sommermonate hinweg oder der PRIDE WEEK in Kaiserslautern werfen auch zwei andere Ereignisse bereits ihre Schatten voraus. Rheinland-Pfalz richtet in diesem Jahr den Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober aus. Die Feierlichkeiten hierzu finden in Mainz statt. Zahlreiche Mitgliedsorganisationen haben bereits jetzt ihre Teilnahme zugesagt. Eine willkommende Gelegenheit, die vielfältigen Anliegen der LSBTI-Community sichtbar in die Öffentlichkeit zu tragen. Ein besonderes Augenmerk gilt natürlich auch der Bundestagswahl im September. Hier sind alle angehalten den Dialog mit den Kandidaten ihrer Wahlkreise zu suchen und im Besonderen die Themen Eheöffnung, Bildung und TSG-Reform (Transsexuellengesetz) zu diskutieren.
Viele konstruktive Diskussionen gab es am Wochenende auch rund um die aktuelle politische Situation in Rheinland-Pfalz, den gemeinsam mit der Landesregierung fortzuführenden Aktionsplan und die Ergebnisse des dafür einberufenen Runden Tisches am 15. März im Familienministerium in Mainz. Speziell zu der Veranstaltung vor zwei Wochen zeigten sich die Teilnehmer aus der Mitte von QueerNet Rheinland-Pfalz allerdings weniger zufrieden. Einhellige Meinung unter anderem, zu wenig Zeit für die Fülle an Themen! Dennoch gilt es aus den Ergebnissen nächste Schritte abzuleiten und mit der Landesregierung weiterhin einen engen Dialog zu suchen. Vor allem die Themen Bildung und Aufklärung stellen auf Landesebene zentrale Forderungen dar, die sich bereits in zahlreichen Initiativen widerspiegeln. Aber auch das QueerNet-Engagement im Netzwerk diskriminierungsfreies Rheinland-Pfalz wird in den kommenden Monaten noch einige Anstrengungen abverlangen, um den rechtlichen Diskriminierungsschutz gemäß Allgemeinem Gleichbehandlungsgesetz (AGG) weiter zu verbessern. Ein zentrales Projekt stellt hier der landesweite „Aufbau von Beratungsstrukturen“ dar.
Einstimmig beschloss die Mitgliederversammlung Fachgruppen zu gründen und konnte für die Themensäulen Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transidente, Intersexuelle und Non-Binary Personen auch gleich Verantwortliche gewinnen, die nun landesweit unter anderem nach engagierten Mitstreitern suchen werden. Die Fachgruppen stehen allen Interessierten in Rheinland-Pfalz offen, die zu den benannten Identitäten spezifische Inhalte und lebenstypische Aufgaben formulieren sollen und gerne auch aktiv dort mitarbeiten können. Daran soll künftig auch abseits der halbjährlichen Treffen von QueerNet-RLP gearbeitet werden. Ergebnisse und notwendige Handlungsschritte werden dann bei den Mitgliederversammlungen im Plenum vorgestellt und gemeinsam auf den Weg gebracht. Ein weiteres gutes Beispiel des Selbstverständnisses von QueerNet-RLP als Plattform von Diskussionen zu fungieren und Entscheidungsfindungen für die Anliegen der LSBTI Community als demokratischen Prozess voranzutreiben.
Mit den Fachgruppen kommt QueerNet-RLP dem eigenen Ziel näher, die Last der landesweit ausschließlich ehrenamtlichen Arbeit auf mehr Schultern zu verteilen als bisher. Dieser Maxime folgten die Teilnehmer auch bei der Entscheidung zur Wahl eines neuen Vorstandes, der nun mit vier Mitgliedern statt bisher drei in die nächste Legislaturperiode geht. Dabei wurden aus dem alten Vorstand Ulrich Hufschmidt (Trier) und Joachim Schulte (Mainz) nicht nur in ihrem Amt bestätigt, sondern auch einstimmig zu den Sprechenden des Netzwerkes gewählt. Ergänzt wird der neue Vorstand durch Arnon Lahwpech aus der Region Koblenz und Claas Seestädt aus der Region Trier. An dieser Stelle auch von unserer Seite allen gewählten Vertretern noch einmal herzliche Glückwünsche. Die nächste, dann eintägige Mitgliederversammlung findet voraussichtlich am 18. November in Kaiserslautern statt.
mg
Kommentare
Das landesweite Regenbogen-Netzwerk wächst weiter — Keine Kommentare
HTML tags allowed in your comment: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>