Illustrer Dialog in gemütlich familiärer Atmosphäre
Zu Gast beim FCK-Fanclub Waldsee 80 zur gestrigen FCK-Hautnah Veranstaltung
Fleißige Hände hatten das schmucke Clubheim des FCK-Fanclubs Westkurve 80 Waldsee e.V. schon in den frühen Morgenstunden am gestrigen Sonntag herausgeputzt, die Bestuhlung im Innenraum auf die erwarteten Gäste hin ausgerichtet, ein Podium vorbereitet und ausreichend Stehtische und Sitzplätze in Position gebracht, im Außenbereich ein paar Sitzgelegenheiten mit Überdachung aufgebaut, dem Wetter zum Trotz liebevoll gestaltete Getränkekarten in Folie eingeschweißt, Fahnen und Fähnchen, Banner und Spruchbänder aufgehängt. Waldsee war einer von acht Standorten in den Fanregionen, die die FCK Profis bei der diesjährigen Aktion „FCK-Hautnah“ besuchten. Kurz vor 14 Uhr war es dann auch für die mittlerweile fast 90 ungeduldig wartenden Fans so weit. Chris Löwe, Erik Wekesser, Antonio Colak und Gerry Ehrmann fuhren in Begleitung von Sabrina Tröller von der FCK-Fanbetreuung auf den Hof.
Rolf Hüll und Stefan Renner vom Vorstand des gastgebenden Fanclubs Westkurve 80 aus Waldsee fanden herzliche Worte der Begrüßung, nicht ohne Gerry Ehrmann noch nachträglich zu seinem 57. Geburtstag zu gratulieren. Aber auch die Akteure auf dem Podium bekundeten, dass man sich freue in Waldsee zu Gast zu sein und bedankten sich bei den Fanclub-Verantwortlichen für die Einladung. Mit der kurzen herzlichen Einführung war dann auch die Fragerunde quasi eröffnet. Die Einstiegsfrage zielte logischerweise auf die Befindlichkeiten nach dem erneuten enttäuschenden Unentschieden und dem erneuten Gegentreffer kurz vor dem Ende der Partie gegen den FC Heidenheim am vorangegangenen Samstag. Sowas wie Enttäuschung stand allen auch noch ins Gesicht geschrieben und die Analyse zur Partie gegen die Kicker von der Ostalb fiel nicht ohne Selbstkritik aus. „Wir müssen hier einfach lernen in den letzten Minuten einer solchen Partie konzentrierter zu Werke zu gehen“, resümierte Chris Löwe. Allerdings war auch zu spüren, dass alle dort vorne schon jetzt den Blick auf den kommenden Samstag richten, wenn es zum Aufstiegsaspiranten nach Freiburg geht. „Wir haben in der laufenden Saison ja schon mehrfach in der Fremde gegen Spitzenteams bestanden, wir müssen uns also auch in Freiburg nicht verstecken,“ gab sich Toni Colak selbstbewusst.
Auf die Frage an Gerry Ehrmann nach der Einschätzung zum Stand der sportlichen Entwicklung von Marius Müller und der Perspektive wo unsere Nummer 1 im Tor der Roten Teufel in etwa 2 Jahren stehen würde, gab sich der langjährige Torwarttrainer in Diensten des FCK ziemlich redselig. „Ich kann das mit der Kritik an Marius nicht nachvollziehen! Er ist noch ganz am Anfang seiner Entwicklung und dafür ist er schon verdammt weit. Er ist athletisch, hat ein überdurchschnittliches Reaktionsvermögen, ist lernwillig und extrem ehrgeizig. Was andere da immer schreiben das ist mir ziemlich egal und irgendwelche Kritik an dem Jungen interessiert mich üüüüüüüberhaupt nicht! Marius Müller ist einer der besten Torhüter, die ich je trainiert habe!“ Die fachliche Einschätzung der geschätzten und beliebten FCK-Ikone sollten sich so manche Kritiker in den Reihen der FCK-Fan-Gemeinde mal ganz fett auf den Zettel notieren, bevor sie irgendwelche haltlosen und unterirdischen Kommentare via World-Wide-Web ins Universum hinausposaunen.
Die anwesenden Fans waren natürlich auch neugierig, wie Chris Löwe bei der aktuellen Situation rund um das Thema Vereinsführung seine offene Vertragssituation sehe. Jetzt schon klar Stellung hinsichtlich seiner Zukunft zu beziehen, das könne er noch nicht. Natürlich würde er gerne auch beim FCK bleiben, aber bei einem Fußball-Profi in seinem Alter spielten eben auch noch andere Überlegungen hinsichtlich der eigenen Zukunft eine Rolle. Es sei ihm natürlich bewusst, dass aufgrund der aktuellen Entwicklung im Verein die Zeitschiene für zielführende Gespräche nicht optimal sei. Auch andere Vereine werden Interesse an dem beständigen Außenverteidiger zeigen. Da müsse man dann eben sehen was zu welchem Zeitpunkt auf dem Tisch liege. Zum jetzigen Zeitpunkt allerdings lasse sich dazu noch gar nichts sagen und eine Entscheidung sei natürlich noch nicht gefallen. Wenn es so weit sei, würde er sich aber auch in der Öffentlichkeit dazu äußern.
Toni Colak gab ein wenig Einblick in den alltäglichen Konkurrenzkampf insbesondere im Offensivbereich. Der wird in den Sturmreihen des FCK in den kommenden Wochen sicher nicht weniger. Mit Neuling Jon Dadi Bödvarsson ist ein junger und starker Spieler hinzugekommen, Sebastian Jacob wird demnächst wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Keiner der Stürmer will auf der Bank Platz nehmen, jeder will spielen. Da müsse man schon auch mal schauen, was die anderen möglicherweise wie besser machen, als man selber, müsse sich jeden Tag hinterfragen, wo es in der eigenen Spielanlage noch fehle und halt immer wieder auch mal Extra-Einheiten einlegen. Ähnlich intonierte auch der jüngste im FCK-Kader, Erik Wekesser, der sich seiner Situation bewusst sei aber jeden Tag daran arbeite dazu zu lernen und besser werden, bis die Chance auf einen Platz in der Anfangsformation komme.
Befragt nach einem Trainingsalltag gaben die Profis Einblick in einen typischen Tagesablauf mit zwei Einheiten, von den morgendlichen Krabbel-Übungen mit dem Nachwuchs und anschließendem Frühstück (Chris Löwe), den Vorbereitungen auf Training oder Kraftraum oder Physio-Behandlungen (Toni Colak) über Gepflogenheiten bei der Einnahme der Mittagsmahlzeit bei den ledigen Akteuren in angestammten Lokalitäten (Erik Wekesser) und den sich wiederholenden Ritualen vor während und nach der Nachmittagseinheit. „Eben weitgehend normal“, wie es Chris Löwe zu formulieren wusste.
Ein weiteres Thema im gemeinsamen Dialog war natürlich auch die aktuelle Heimschwäche und die damit verbundene teils wechselhafte Stimmung im heimischen Stadion. Alle auf dem Podium ließen durchblicken, dass es natürlich viel „geiler“ sei vor heimischem Publikum aufzulaufen. Einen „Angstfaktor“ vor den Heimpartien gebe es da nicht. Verständnis war bei allen da, dass auch mal Pfiffe kommen, wenn die Truppe schlechte Leistung abliefere.
Während einer Partie sei dies natürlich nicht besonders dienlich, aber eben verständlich, wenn nach einem Grotten-Spiel auch mal Pfiffe kommen. Gerry Ehrmann kenne das aus seiner aktiven Zeit ja auch noch. „Wir haben früher auch mal Mist gespielt und da wurde dann auch gepfiffen. Wenn wir schlecht waren, natürlich zu Recht.“ Ein Vorschlag aus den Reihen der Fans war dann auch, dass die Akteure auf dem Rasen keine Scheu davor haben bräuchten die Kulisse mit eindeutigen Gesten auch mal zu fordern, wenn das Gefühl da sei, dass es stimmungstechnisch grade klemmt und die Truppe von oben einen akustischen Schub benötige. Dafür votierte auch Toni Colak, denn immerhin gehe es halt nur gemeinsam. Die Mannschaft auf dem Rasen und die Tribüne müssen sich während der 90 Minuten einfach besser verzahnen und gegenseitig helfen.
Nach gut einer Stunde intensiven Dialogs ebbte die Frage-Flut dann langsam ab und so konnten die Profis sich dem Schreiben von Autogrammen widmen und für zahllose Foto-Wünsche bereit stehen. Während die Fans geduldig für die Signaturen und diverse Selfies Schlange standen, konnten sie sich auch über die Arbeit des FCK-Museums informieren. Auch die Initiative Leidenschaft war nämlich gestern vor Ort und vertrat das FCK-Museum. Thomas Huber versorgte die Gäste mit allerlei Informationsmaterial und konnte auch Anfragen zur Bereitstellung weiterer Exponate für das Museums-Projekt beantworten. Auch konnten die Fans noch Jubiläums-Pins zum Pokalsieg im Jahr 1990 erwerben. Mehr als 20 Stück konnten gestern noch verkauft werden. Ein toller Erfolg! Danke auch hier für den Besuch und die Teilnahme.
Nachdem die Profis allen Fans ihre Wünsche erfüllt hatten standen die Zeichen auf Abschied. Nicht ohne sich noch für ein letztes Gruppenfoto mit den Fanclub-Verantwortlichen zusammenzufinden. Mit dem ein oder anderen Vier-Augen-Dialog und den Bemühungen um den Austausch von Frisör-Adressen (…gell Toni…) machten sich die Profis wieder auf den Rückweg nach Kaiserslautern. Allen Verantwortlichen und Akteuren des FCK-Fanclubs Westkurve 80 Waldsee e.V. gilt ein besonderer Dank für die Organisation und die Verpflegung an diesem Nachmittag. Eine wirklich gelungene Veranstaltung mit einem echten FCK-Hautnah-Charakter! Auch wir werden gewiss als Gäste gerne wiederkommen.
mg
Kommentare
Illustrer Dialog in gemütlich familiärer Atmosphäre — Keine Kommentare
HTML tags allowed in your comment: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>