…devor un hinnenooch – Fanclubgeschichten vom MSV-Spiel
Momente und Sprüche rund um das letzte Heimspiel – von Friedelsheim bis in die Serengeti
Es war ein Wochenende ganz im Zeichen des 1.FCK und ganz im Zeichen unseres Fanclubs. Bereits am Freitagabend feierten die Queer Devils ihre jährliche Weihnachtsfeier. Der ursprüngliche, für den Samstag vorgesehene Termin, war der Verlegung der Jahreshauptversammlung des 1.FCK zum Opfer gefallen. Schließlich wollten auch dieser etliche unserer Mitglieder beiwohnen. Nach der Weihnachtsfeier am Freitag stand dann am Samstag die besagte JHV und am Sonntag die letzte Heimpartie der Roten Teufel an. Mit dem Gast von der Ruhr erwarteten wir auch Fan-Besuch unserer befreundeten Fanclubs, den Rainbow-Zebras und den Ruhrzebras, für die wir einen Besuch im FCK-Museum mit Führung organisiert hatten. Wir hatten über beide Fanclubs bereits berichtet. Ein straffes Programm also und da drum herum gab es so manche Eindrücke und Erlebnisse. Wobei wir hier und heute vor allem das Augenmerk auf unsere Weihnachtsfeier vom Freitag und den Spieltag am Sonntag legen wollen. Also zurück auf den Anfang des langen Wochenendes und ab nach Friedelsheim, zu Udo Scholz, der Stimme vom Betzenberg.
Gemütlich war’s in der Weinstube Haardtblick. Die Mitglieder der Queer Devils waren am am Freitag dorthin eingeladen, um die jährliche Weihnachtsfeier zu begehen. Lecker gegessen haben wir, genüsslich getrunken und viel diskutiert und gelacht. Ok, Michael hat in diesem Jahr ein wenig geschwächelt, was die Länge seiner Bestell-Liste betraf, aber satt geworden ist auch er trotzdem. Das Highlight des Abends sicher die vielen Anekdoten und Geschichten aus dem Repertoire unserer ehemaligen Stadionsprechers am Betzenberg, der über manch emotionalen, manch rührigen und manch bitteren Moment seiner FCK-Vergangenheit zu berichten wusste, aber auch das aktuelle Geschehen aus der Distanz treffend zu bewerten wusste. „Udo, weißt Du noch damals, als…?“ Die häufigste Floskel, wenn es gedanklich zurück ging in die späten 1970er, die 1980er und 1990er Jahre, als Udo Scholz bundesweiten Bekanntheitsgrad als Stadionsprecher erlangte. Aber auch als Sprecher der Mannheimer Adler hat der Udo schon so manche lustige Story von diversen Auswärtsfahrten aus der jüngeren Vergangenheit in seinem Repertoire.
Eine ganz sichere Erkenntnis aus einer dieser Geschichten – liefere nie einer gestandenen Schlittschuh-Puk-Truppe eine ganze Ladung Süßigkeiten an den Mannschaftsbus! „Da ham die uns 30 Schachteln Mon Cheri für die Spielerfrauen mitgegeben. Isst Deine Frau Mon Cheri?“Antwort: „Nö! Deine?“ Gegenantwort: „Nö! Dann ham wir da auf der Rückfahrt von Iserlohn 30 Packungen Mon Cheri gefressen. Unterwegs nochmal an der Tanke angehalten und Käse dazu geholt. Das passt dann besser. Paar Mon Cheri ham wa da auch noch eingekauft, weil’s nich gelangt hat. Lecker war’s!“ Da soll man besinnlich bleiben. Neben den Geschichten von Udo gab es zwischendurch auch einen kurzen Lese-Exkurs in das neue Buch über Norbert Thines und so manche Begebenheit zur Vergangenheit aus diesem literarischen Repertoire rundete den Erinnerungsmodus ab. Hat auf jeden Fall Spaß gemacht und die Zeit ging wie im Fluge vorbei. Jeder unserer Gäste erhielt dann noch ein kleines Präsent. Eine schöne FCK-Weihnachtstasse und eine Tüte mit selbst gebackenen Weihnachtsplätzchen und anderen Süßigkeiten. Zwar keine 30 Schachteln Mon Cheri, aber immerhin. Gegen Mitternacht war dann auch Aufbruch angesagt, sonst hätten wir wohl bei Udos Pferden logieren müssen. Im nächsten Jahr gerne wieder, lieber Udo. War echt schön bei Dir!
Am Sonntag war dann mal wieder früh aufstehen angesagt. An diese beschissenen Rotz-Anstoßzeiten wird sich keiner jemals gewöhnen! Schon um 11 Uhr auf dem Berg angekommen, hieß es dann freuen auf unsere Gäste aus Duisburg. Der eine Teil mit der Deutschen Bahn im Anflug, der andere Teil mit dem Fanbus. So hatten sich Michael und Matze vor dem FCK-Museum postiert und geduldig bei Pommes und Kaffee auf die blau-weiße Truppe von der Wedau gewartet. Kaffee und Pommes…buäääh, grässliche Kombination…aber das anstrengende Wochenende war bis dahin kräftezehrend, da braucht’s Koffein zum Wachbleiben und Kalorien um nicht vom Fleisch zu fallen! Der ein oder andere Fan aus dem Ruhrpott hat uns dann allerdings die Zeit etwas vertrieben.
„Da könnse doch meinen, dat se inne Serengeti bis….odda?“ Wieso in der Serengeti? „Na dat is doch ganz aaaainfach…guck doch ma, wie viele Zebras hier frei an rumlaufen sind?“ Humor ham die ja, da aus’m Ruhrpott! Irgendwann gesellte sich dann auch noch der SWR zu dem auffälligen rot-weiß-blau-weißen Häuflein. Fragen zum vorhergehenden Abend und dem Verlauf der JHV? Gerne ein paar klare und deutliche Antworten aus Sicht der Fanseele. Leider schienen schon die ersten Nachrichten der Duisburger Freunde darauf schließen, dass die vereinbarte Zeit nicht hinhaut. So war es dann auch. Eine Stunde später als vorgesehen, trafen die Meidericher ein. Nun aber flott hoch ins Museum. Hier hat dann Herr Walter, der Vorsitzende der Initiative Leidenschaft wenigstens mit ein paar Sätzen nochmal an frühere Begegnungen mit den Zebras erinnert und soweit es der nun enge Zeitrahmen zuließ auch über die Entstehung des Museums parliert und ein paar Einblicke in das Leben und Wirken von Fritz Walter gegeben.
Danke nochmal für den netten Empfang und für das großzügige Entgegenkommen! Werden wir nicht vergessen. Bis eine Viertelstunde vor Anpfiff dann noch ein paar Blicke auf die wichtigsten Exponate und dann aber dabber dabber, nunner in die Hall…! Nicht ohne unsere Gäste aus Duisburg noch herzlich zu verabschieden und ihnen schon vor Anpfiff klarzumachen, dass wir an dem Tag die erklärte Absicht hatten, die drei Punkte bei uns zu behalten. Irgendwo muss Gastfreundschaft ja auch seine Grenzen haben. War trotzdem schön, dass Ihr unserer Einladung gefolgt seid, wenn auch nicht alle da waren. Schade, dass die Zeit nicht für mehr gereicht hat. Wir drücken Euch auf jeden Fall die Daumen, dass es klappt mit dem Klassenerhalt! Die Partie verlief spielerisch ganz sicher nicht nach dem Geschmack aller rot gekleideten Fans, das Ergebnis schon eher.
So kurz vor Weihnachten gab es also nach dem Abpfiff wenigstens verhaltenen Anlass ein wenig zu feiern. So fanden sich schon bald nach dem Abpfiff fast alle ein, die am Sonntag da waren und so konnten Alexander, Martin, Michael, Matze, Christoph und Diana erst mal auf die hart erarbeiteten drei Punkte anstoßen. Natürlich hatte jeder so seine eigene Sicht auf’s Spiel, aber einig waren sich alle in einem. Warm wurde einem durch den Kick auf dem Rasen nicht. Aber die drei Punkte helfen wenigstens ein bisschen auf innere Temperatur zu kommen. Schön, dass auch Jürgen Kind noch kurz bei uns vorbeigeschaut hatte. Selbstverständlich von allen Glückwunsch zum erneuten Einzug in den Aufsichtsrat! Irgendwann tauchte dann noch Dustin auf, der in Sandhausen die U19 mit trainiert und für die Meidericher das Spiel am Sonntag als Pressevertreter beobachten durfte. Schön, Dich mal wieder bei uns gehabt zu haben. Von offizieller Seite war natürlich am letzten Heimspiel des Jahres traditionell auch noch einiges los. Die diesjährige Tombola war bald ratzeputz leergeräumt. Außerdem schrieben Michael Schulze, Daniel Halfar, Tim Heubach und Maurice Deville für die Fans noch fleißig Autogramme.
Wer von den Fans ganz lang dort unten in der Halle ausgeharrt hatte, durfte sich dann auch noch über eine Begegnung mit Simon Zoller und Laura Wontorra freuen, die den Adventssonntag zu einem Ausflug in die Pfalz genutzt hatten und sich hier nach der Partie völlig unverkrampft unter die Fans gemischt hatten. Schön die beiden mal wieder gesehen und bissl gequatscht zu haben. Im Vergleich zu früheren Jahren endete so das letzte Heimspiel vor Weihnachten deutlich ruhiger und mit deutlich weniger Zuspruch der Fans. So ist das nun mal, wenn es sportlich nicht läuft, dann schwindet auch das Interesse an solchen Angeboten des Vereins. Sei’s drum. Die Jungs wissen, dass sie es in der Hand haben, das auch wieder zu ändern. Dann seht mal zu, dass am kommenden Sonntag in Braunschweig noch was geht, dann wird auch nach der Winterpause der Zuspruch an allen Fronten wieder steigen. So…und nun ab nach Hause, die dritte Kerze auf dem Adventskranz anzünden.
mg
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