Nach zähem Anfang noch ein Remis erkämpft

Der 1.FCK kommt gegen frech aufspielende Regensburger nur zu einem 1:1

Gekonnter Heber, Sebastian Andersson erzielt den Ausgleich (Foto: www.der-betze-brennt.de)

Gekonnter Heber, Sebastian Andersson erzielt den Ausgleich (Foto: www.der-betze-brennt.de)

Nach dem Schlusspfiff der gestrigen Partie des 1.FCK gegen Aufsteiger SSV Jahn Regensburg sanken einige der Lauterer Akteure auf den Rasen. Erschöpft und ein Stück weit enttäuscht über das 1:1 Unentschieden. Auch weil der eine Punkt vor heimischem Publikum gefühlt zu wenig scheint, um den Klassenerhalt am Ende der Spielzeit noch zu schaffen. „Ich habe der Mannschaft gerade gesagt, dass wir jetzt nicht mit hängenden Köpfen durch Kaiserslautern laufen“, relativierte Trainer Michael Frontzeck bei der anschließenden Pressekonferenz die Stimmungslage seiner Mannschaft. Die Roten Teufel waren gegen einen spielstarken, cleveren und unangenehmen Gegner erst spät ins Spiel gekommen. In dieser Phase stand es durch einen Treffer von Benedikt Saller in der 6. Minute allerdings bereits 0:1. Immerhin hatten sich die Jungs von Michael Frontzeck vor allem im zweiten Durchgang noch ins Spiel zurückgearbeitet. Lohn für einen leidenschaftlichen Einsatz, Joker Sebastian Andersson erzielte mit einem sehenswerten Tor in der 73. Minute noch den Ausgleich. Aber obwohl der FCK in der Schlussviertelstunde noch einmal alles in die Waagschale warf, blieb es am Ende beim Unentschieden.

Tolle Choreographie vor dem Anpfiff (Foto: www.der-betze-brennt.de)

Tolle Choreographie vor dem Anpfiff (Foto: www.der-betze-brennt.de)

Rund 21.000 Tickets hatte der FCK bis vergangenen Freitag abgesetzt. Bei strahlendem Sonnenschein und fast frühsommerlichen Temperaturen waren es dann immerhin 27.780 Zuschauer, die das so wichtige Spiel ihres 1.FCK am gestrigen Sonntag sehen wollten. „Unser Schicksal in Deinen Krallen“, so das Motto einer tollen Choreographie, die noch zum Einlauf der Mannschaften die komplette Westtribüne überstrahlte. Die Fans waren bereit und taten dies auch lautstark kund. Der erste Aufreger, der sich von den Tribünen auf den Rasen ergoss, fand schon vor dem Anpfiff statt. Die Gäste hatten die Platzwahl gewonnen und Kapitän Philipp Pentke entschied sich zuerst Richtung Osten spielen zu wollen. Auf dem Weg in sein selbst gewähltes Tor erntete er ein gellendes Pfeifkonzert. Auch später, im Verlauf der Partie, fiel der Keeper der Oberpfälzer mehrfach durch unnötiges und auffallend provokatives Zeitspiel auf, was mehrfach den Zorn der Kulisse entfachte.

Der FCK agierte in den ersten Minuten leicht desorientiert, als ob die Mannschaft in Gedanken noch in der Kabine wäre. Spritziger, aggressiver, spielfreudiger und viel schnörkelloser indessen die Gäste. Schon in der 3. Minute hätte Regensburg in Führung gehen können. Marc Lais setzte nach einer Ecke einen Schuss in Richtung Lauterer Tor ab, doch Marius Müller parierte mit einer sehenswerten Flugeinlage. Wenig später war der Lauterer Keeper machtlos. Der Ball kam im Rückraum zu Benedikt Saller, der entschlossen abzog und den Ball mit einem wuchtigen Flachschuss neben den Pfosten im FCK-Tor unterbrachte. Ernüchterung auf Lauterer Seite, Jubel bei den rund 1.000 mitgereisten Gästefans.

Glanzparade, Marius Müller in Aktion (Foto: www.der-betze-brennt.de)

Glanzparade, Marius Müller in Aktion (Foto: www.der-betze-brennt.de)

Nach der Gästeführung wirkte der FCK zumindest in der Defensive entschlossener und gefestigter. Die gefährlicheren Szenen produzierte nämlich immer noch der Aufsteiger, währende der FCK offensiv so gut wie nicht stattfand. Nach einer guten halben Stunde dann eine Schrecksekunde. Leon Guwara wurde im Luftkampf heftig am Kopf getroffen, ging benommen zu Boden, konnte aber nach kurzer Behandlung zunächst weitermachen. Die Mannschaft von Michael Frontzeck hatte nun besser ins Spiel gefunden und kam zu ersten Möglichkeiten. Zunächst war es Lukas Spalvis, der eine hundertprozentige Chance ausließ. Phillipp Mwene brachte eine Maßflanke vors gegnerische Tor, wo Lukas Spalvis zum Flugkopfball ansetzte, das Leder aber knapp neben den Pfosten setzte anstatt ihn im kurzen Eck unterzubringen. Kurz vor der Pause war es dann Osayamen Osawe, der mit einem Flachschuss Keeper der Regensburger scheiterte und den Ball gerade noch per Fußabwehr wegbekam. Mit der knappen Führung der Gäste ging es in die Kabine.

Gestern glücklos, Osayamen Osawe (Foto: www.der-betze-brennt.de)

Gestern glücklos, Osayamen Osawe (Foto: www.der-betze-brennt.de)

Nach dem Wechsel hatten erneut die Lauterer Schwierigkeiten ins Spiel zu kommen und waren es wieder die Regensburger, die mit ersten Akzenten für ein Raunen im Stadion sorgten. Marius Müller hielt den FCK im Spiel und sorgte mit einer Glanzparade gegen Joshua Mees dafür, dass die Gäste die knappe Führung nicht ausbauten (54.). Nach einer guten Stunde dann Doppelwechsel auf Lauterer Seite. Sebastian Andersson kam für den gestern völlig enttäuschenden Ruben Jenssen und Gino Fechner löste den angeschlagenen Christoph Moritz ab, der unglücklich umgeknickt war und nicht mehr vollen Einsatz bringen konnte. Nur wenige Minuten später brachte Michael Frontzeck noch Halil Altintop für Leon Guwara, für den nach seinem Zusammenprall im ersten Durchgang nun nichts mehr ging. Er wurde vorsorglich für weitere Untersuchungen in die Klinik gebracht. Das Offensivspiel des FCK erhielt nun etwas mehr Dynamik. Sebastian Andersson wurde von Nils Seuffert mit einem Pass in die Tiefe bedient, aber sein Abschluss war nicht druckvoll genug, um Philipp Pentke im Tor der Oberpfälzer zu überwinden.

Verletzt ausgewechselt, Christoph Moritz (Foto: www.der-betze-brennt.de)

Verletzt ausgewechselt, Christoph Moritz (Foto: www.der-betze-brennt.de)

Besser machte es der Schwede in der 73. Minute. Lukas Spalvis schickte Sebastian Andersson mit einem langen Ball in den freien Raum, der blieb eiskalt und beförderte das Leder über den heranstürmenden Keeper der Gäste ins lange Eck. Der Ausgleich! Das Stadion glich nun einem Tollhaus! Getragen von der lautstarken Kulisse gingen die Lauterer energisch in die Schlussphase der Partie und zeigten nun auch von der Körpersprache wilde Entschlossenheit den Siegtreffer doch noch markieren zu wollen. Die nächste Gelegenheit hatte Osayamen Osawe, der sich über links durchsetzte, aber aus spitzem Winkel am Torwart scheiterte (76.). Es ergaben sich zwar weitere Abschlüsse für die Jungs von Michael Frontzeck, aber die Regensburger Defensive ackerte ebenso entschlossen und sicher, sodass der FCK kein wirkliches Powerplay aufziehen konnte. Mit der Lauterer Druckphase ergaben sich zwangsläufig auch Räume für die Gäste, die ein schnelles Umschaltspiel beherrschen. Binnen knapp zwei Minuten vergaben Joshua Mees (81.) und der eingewechselte Hamadi Al Ghaddioui (82.) beste Chancen, die Partie noch zu Gunsten der Oberpfälzer zu entscheiden. So stand das Spiel in den letzten 10 Minuten auf des Messers Schneide.

...ebenso wie Leon Guwara (Foto: www.der-betze-brennt.de)

…ebenso wie Leon Guwara (Foto: www.der-betze-brennt.de)

Als der vierte Offizielle ganze fünf Minuten Nachspielzeit anzeigte, feuerte die Kulisse ihre Schützlinge noch einmal frenetisch an. Aber nennenswerte Chancen oder gar ein weiterer Treffer wollte nicht mehr fallen. Auch weil viele Fouls und Nickligkeiten zu zähen Unterbrechungen führten, die kaum noch einen Spielfluss zuließen. So blieb es am Ende bei der Punkteteilung. Die Westtribüne war lautstark bemüht die Akteure im roten Dress gleich wieder aufzurichten und forderte für kommenden Freitag den Auswärtssieg in Bochum an der Castroper Straße. Auch wenn der FCK nun fünf Punkte hinter dem Relegationsplatz rangiert und gestern mit dem Remis eine weitere Chance vertan hat näher an den 16. oder gar 15. Tabellenplatz heranzurücken, gefühlt wirkten nach der Partie auch viele Fans entschlossener als noch nach dem nicht minder enttäuschenden Remis gegen St.Pauli.

Aufmerksam, Nils Seuffert (Foto: www.der-betze-brennt.de)

Aufmerksam, Nils Seuffert (Foto: www.der-betze-brennt.de)

Auch etliche Spieler waren nach dem Abpfiff bald bemüht weiter Zuversicht auszustrahlen. „Wir müssen optimistisch bleiben“, richtete auch Halil Altintop den Blick wieder nach vorne. Es gebe genug Beispiele von Mannschaften, die sich aus ähnlich prekärer Lage noch befreit hätten, zeigte sich der Rückkehrer mit der Rückennummer 10 kämpferisch. Auch Michael Frontzeck attestierte im Nachgang, dass seine Spieler unter großem Druck noch einmal zurückgekommen sind und punkten konnten. Ein Punkt für die Moral, kommentierte auch Marius Müller. Dieses Gefühl auf jeden Fall konservieren und mitnehmen, dann wird auch ein Drei-Punkte-Erfolg wieder einstellen. Am besten schon am kommenden Freitag in Bochum.

mg


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