Guten Rutsch! Beste Wünsche und Hoffnungen für 2021

Noch im Trainingslager in Belek im Januar 2020 gab es berechtigte Hoffnung, dass dieses nun scheidende Jahr 2020 für unseren FCK durchaus ein gutes Jahr werden könnte. Es kam ganz anders! Ein neues SARS-Virus und eine damit verbundene Pandemie zeigten der Menschheit eindringlich, wie zerbrechlich unsere Errungenschaften und unser Wohlstandsstatus in einer globalisierten Welt anmuten und so wurde 2020 zum schwersten Prüfstein unserer Gesellschaft seit Ende des 2. Weltkrieges. Da rückte auch das sportliche Geschehen deutlich in den Hintergrund. Geisterspiele prägten fortan das Geschehen in den Fußball-Profiligen. Auf all unsere lieb gewonnenen Gewohnheiten rund um den regelmäßigen Stadionbesuch mussten wir von heute auf morgen verzichten. Ein Zustand, der – abgesehen von einer kurzen Phase zu Saisonbeginn mit begrenzt zugelassenen Zuschauerzahlen bei Heimspielen – bis heute anhält. Es dürfte auch schwierig bis unmöglich sein, mit Blick auf das kommende Jahre, eine Prognose zu wagen, wann ein Stadionerlebnis wieder Züge tragen wird, wie wir sie aus den vielen Jahrzehnten davor gewohnt sind.

Mit dem Ringen um die Aufstiegsplätze in der letzten Saison hatte der FCK auch in der Rückrunde nie etwas zu tun. Aber auch in der aktuellen Spielzeit, in der das Thema Corona das Geschehen bis heute diktiert, steht dem FCK das Wasser sportlich noch immer bis zum Hals. Trainer Boris Schommers ist längst Geschichte, Jeff Saibene hat nun das Sagen an der Außenlinie. Aber auch der gebürtige Luxemburger vermochte aus dem Kader (noch) keine Mannschaft formen, der man den Aufstieg zutrauen würde. Im Gegenteil, nach wie vor wabert das Abstiegsgespenst durchs Fritz-Walter-Stadion. Sportlich rangiert der FCK noch immer in der unteren Tabellenregion in der dritten Liga, in der man auf Dauer nicht überlebensfähig sein wird. Es kann also auch 2021 sportlich nur besser werden!

Völlig unabhängig vom sportlichen Geschehen und der sportlichen Entwicklung unserer Drittliga-Mannschaft, lässt auch unser FCK das schwierigste Jahr seiner 120-jährigen Geschichte hinter sich. Die wirtschaftliche Entwicklung und die hohe Schuldenlast ließen den Club-Verantwortlichen keine andere Wahl, als den Weg in die Insolvenz zu gehen. Das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung erfolgreich beenden zu können, gehört zu den wenigen Meldungen des Jahres, die einem zumindest einen Seufzer der Erleichterung entlocken konnte. Auch wenn dem Verein fortan der Makel eines über Jahrzehnte währenden wirtschaftlichen Scheiterns anhaften wird. Zumindest konnte mit dem erfolgreichen Abschluss des Verfahrens eine Ausgangssituation geschaffen werden, auf deren Grundlage mit einer gehörigen Portion Demut, einem bescheidenen Augenmaß, solidem Haushalten und professioneller Führung des Vereins fortan zumindest die Chance auf eine bessere Zukunft möglich scheint.

Apropos Bescheidenheit! Ein Charakterzug den wohl kein anderer Fußballer je so für sich in Anspruch nehmen konnte, wie unser Fritz Walter. Am 31. Oktober 2020 wäre Fritz 100 Jahre alt geworden. Just in einem Zeitraum, als die Corona-Pandemie nach der vermeintlichen Verschnaufpause der Sommermonate wieder an Fahrt aufnahm und alles was rund um den Geburtstag des Ehrenspielführers der deutschen Nationalmannschaft geplant war, nach monatelangen intensiven Vorbereitungen den strengen behördlichen Verordnungen zum Opfer fiel. Die geplante Sonderausstellung im FCK-Museum wird der Öffentlichkeit jedoch zugänglich gemacht, sobald sich die Pandemie-Lage im kommenden Jahr soweit entspannt hat, dass Museen wieder geöffnet werden können.

Corona hat den Fußball zwar nicht gänzlich ausgebremst. Gespielt wird halt vor leeren Rängen. Aber für uns Fans ist die nach wie vor anhaltende Situation nur schwer zu ertragen. Vor allem für einen Fanclub wie unseren, dessen Mitglieder teilweise ja auch weit weg von Kaiserslautern zuhause sind, war und ist die aktuelle Situation sehr schwierig. Auch für die Mitglieder des Vorstands, weil es im Grunde kaum Möglichkeiten gab und gibt, unserem Fanclub-Leben außerhalb von Stadion, Spielplan und Event-Kalender Impulse zu verleihen. Noch kurz vor dem ersten Lockdown konnten wir wenigstens unsere Mitgliederversammlung abhalten. Auswärtsfahrten, Treffen nach Heimspielen, Grillfest, Stadionfest und Weihnachtsfeier, all das fiel der Pandemie zum Opfer. Zumindest anlässlich unseres Gründungstages konnten wir uns im August in bescheidenem Rahmen mal treffen. Eines der ganz wenigen Highlights unseres Fanclub-Lebens war die diesjährige Herbstwanderung am 3. Oktober. Ein erlebnisreicher Wandertag zwischen Hauenstein und Dahn, der bei miesestem nasskaltem Wetter begann und bei strahlend herbstlichem Sonnenschein endete. Weitere gewohnte Termine wie die Mitgliederversammlung von QueerNet-RLP, der Runde Tisch in Mainz, der Demokratietag und die QFF-Vollversammlung boten zumindest digitale Alternativen.

Legen wir ein großes Tuch über das nun scheidende Jahr. Wir sollten dennoch das mitnehmen und nicht vergessen, was unsere Gesellschaft in den zurückliegenden Monaten so sehr belastet hat. Vielleicht lässt sich daraus ja lernen. Es wird Zeit wieder mehr füreinander da zu sein, öfter aneinander zu denken, mehr einander zuzuhören. Demut und Bescheidenheit anstatt Empörung und Aggressivität ständen uns allen besser zu Gesicht. Auch wenn die Pandemie uns noch eine Weile Zeiten verordneter Distanz bescheren wird, einfach mal gelegentlich den Telefonhörer in die Hand nehmen und weniger Zeit dafür aufbringen irgendwas in den sozialen Netzwerken zu kommentieren oder zu posten. Vielleicht auch einfach mal wieder jemand eine Karte oder einen Brief schreiben. Es gibt so vieles, was wir anders machen können. Es liegt nur an uns selber.

Freuen wir uns dennoch auf das bevorstehende Jahr 2021, das auch für den FCK in mehrfacher Hinsicht ein besonderes Jahr wird. Der Pokalsieg von 1996 jährt sich zum 25. Mal, die dritte Deutsche Meisterschaft von 1991 und der erste Supercup-Gewinn zum 30. Mal, die erste deutsche Meisterschaft von 1951 zum 70.Mal. Hoffen wir, dass es vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen noch einige Gründe mehr werden im Jahr 2021 in Feierlaune zu geraten.

Wir wünschen allen unseren Mitgliedern, allen Freunden, Gönnern und Unterstützern samt Eurer Familien einen guten Rutsch und für das bevorstehende Jahr 2021 alles Gute, viel Glück und vor allem Gesundheit! Verbunden mit der beseelten Hoffnung, dass wir uns im kommenden Jahr alle wieder sehen können und bis dahin physisch und psychisch unbeschadet bleiben. Egal wie bescheiden Ihr heute Abend und heute Nacht feiern werdet, geht es gelassen und fröhlich an. Ladet Euch nicht zu viele Vorsätze auf, weder bewusst noch unterschwellig. Bleibt in allem was Ihr Euch für das kommende Jahr vornehmt realistisch, bescheiden und demütig. Auf dass es für uns und unseren Fanclub und vor allem für unseren 1.FC Kaiserslautern ein buntes, ein friedliches und hoffentlich ein erfolgreiches Jahr 2021 wird und wir viele Momente und Tage haben werden an denen wir gut gelaunt gemeinsam Zeit verbringen und in denen wir auch rund um unseren 1.FCK öfter mal wieder jubeln dürfen.

mg


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