Ein Erfolg lag greifbar auf dem Silbertablett

Rote Teufel verpassen Sieg in Bochum – Jaques Zoua vergibt Elfmeter

Jaques Zoua vergebibt einen Strafstoß. Eine Schlüsselszene (Foto: www.der-betze-brennt.de)

Jaques Zoua vergebibt einen Strafstoß. Eine Schlüsselszene (Foto: www.der-betze-brennt.de)

Bereits zum sechsten Mal in der laufenden Saison gingen die Roten Teufel mit einem torlosen Remis vom Platz. Das ernüchternde 0:0 gestern Abend beim VfL Bochum ist bereits das elfte Unentschieden in dieser Spielzeit. Der zweithöchste Wert in Liga zwei. Ein Remis mehr hat nur der VfL Bochum, der allerdings vor dem FCK in der Tabelle rangiert. Dabei hatten die Jungs von Norbert Meier gestern hinsichtlich Laufbereitschaft, Kampf und Einsatzwille eine gute Partie abgeliefert. Die Mannschaft trifft nur eben das Tor nicht. Ganze 20 Treffer bis zum 27. Spieltag sprechen Bände. Das sind im Grunde Statistikwerte, die einen Abstiegskandidaten kennzeichnen. Die größte Chance vergab gestern Jaques Zoua, der in der 21. Minute einen Strafstoß ausführte, nachdem zuvor Osayamen Osawe im Sechzehner gefoult wurde und diesen kläglich vergab. Mit einem erbärmlich schwachen Schuss vom Punkt lieferte Jaques Zoua so ein Spiegelbild der derzeitigen Situation.

Kämpferisch und läuferishc alles gegeben; Marcel Gaus (Foto: www.der-betze-brennt.de)

Kämpferisch und läuferishc alles gegeben; Marcel Gaus (Foto: www.der-betze-brennt.de)

Von der Anzahl der klaren Torchancen her hätte der FCK die gestrige Partie gestern für sich entscheiden müssen. Neben dem vergebenen Foulelfmeter verpassten im ersten Durchgang auch Christoph Moritz, der im Nachschuss den parierten Elfmeter noch hätte verwerten können (21.), erneut Jaques Zoua aus knapp elf Metern (25.) sowie Osayamen Osawe und Philipp Mwene (41.) aussichtsreiche Chancen. Die Bochumer hatten im ersten Durchgang etwas mehr vom Spiel, kamen aber lediglich in der 27. Minute zu einer guten Einschussmöglichkeit durch Peniel Mlapa. Defensiv arbeitete die Mannschaft von Norbert Meier im ersten Durchgang sehr konzentriert, diszipliniert und solide. Die Roten Teufel ließen im ersten Durchgang dem Gastgeber wenig Raum für die Entwicklung des eigenen Spiels, die folglich auch keine weiteren Abschlüsse mehr für sich verbuchen konnten. Bis zur Halbzeitpause eine insgesamt durchaus ansehnliche Zweitligapartie.

Vom 'Einsatz auch gestern vorbildlich; Kapitän Daniel Halfar (Foto: www.der-betze-brennt.de)

Vom ‚Einsatz auch gestern vorbildlich; Kapitän Daniel Halfar (Foto: www.der-betze-brennt.de)

Der FCK kam dann sogar sichtbar präsenter aus der Kabine und durfte schnell die ersten nennenswerten Duftmarken setzen. Osayamen Osawe nach Zuspiel von Jaques Zoua setzte einen Ball knapp neben den Pfosten (52.). Nur zwei Minuten später war es erneut Osawe, der Keeper Manuel Riemann prüfte. Spielerisch wurden die Gastgeber langsam dominanter, nahmen fortan das Heft in die Hand und spielten druckvoll nach vorne. Plötzlich war die Lauterer Defensive deutlich mehr gefordert. Ein Schuss von Peniel Mlapa verfehlte das Tor nur knapp (76.). Auf der Gegenseite war es noch einmal Jaques Zoua, der am Bochumer Torwart scheiterte (80.). Die größte Bochumer Möglichkeit dann nach einem zögerlichen Ausflug von Julian Pollersbeck. Nach einem Freistoß unterschätzte der junge Lauterer Keeper die Hereingabe und kam mit der Faust nicht mehr an den Ball. Anthony Losilla war mit dem Kopf früher dran und die Zuschauer sahen die Kugel schon im leeren Tor. Doch Stipe Vucur kratzte mit beherztem Einsatz das Leder gerade noch von der Linie (85.). Glück auch nochmal in der 88. Minute, als Nils Quaschner aus nur fünf Metern die Kugel über das Gehäuse beförderte. Auch in den verblebenden zwei Minuten plus Nachspielzeit passierte nicht mehr viel, dann war Schluss.

Eine weitere vergebene Möglichkeit von Jaques Zoua (Foto: www.der-betze-brennt.de)

Eine weitere vergebene Möglichkeit von Jaques Zoua (Foto: www.der-betze-brennt.de)

Den rund 1.000 mitgereisten Fans und den Zuschauern zuhause an den Bildschirmen dürften nicht nur angesichts der Fahrlässigkeit beim Umgang mit größten Chancen die Synapsen geglüht haben und die Nervenstränge bis zum Zerreißen gespannt gewesen sein. Auch die tabellarische Situation weist mittlerweile höchste Alarmstufe aus. Der 1.FCK rangiert zwar immer noch auf Rang 14, aber Erzgebirge Aue hat als Mitkonkurrent im Abstiegskampf durch den eher unerwarteten Auswärtserfolg ausgerechnet bei Union Berlin punktemäßig aufgeschlossen. Bis zum Relegationsplatz sind es nun nur noch 2 Punkte, weil auch Kellerkind Arminia Bielefeld bereits am Dienstag gegen Düsseldorf gepunktet hat. Das Restprogramm der Roten Teufel mag man insgesamt als lösbar kennzeichnen können, aber gerade schon die nächsten beiden Partien haben es in sich. Am kommenden Samstag kommt die wiedererstarkte Spielvereinigung Greuther Fürth auf den Betzenberg, ehe es am Ostersonntag in die Bundeshauptstadt zum Aufstiegsaspiranten FC Union Berlin geht. Erzgebirge Aue hat es dort vorgemacht, also bitte nachmachen, Jungs!

Rund 1.000 Fans hatten den FCK nach Bochum begleitet (Foto: www.der-betze-brennt.de)

Rund 1.000 Fans hatten den FCK nach Bochum begleitet (Foto: www.der-betze-brennt.de)

Danach geht’s gegen 1860 München, den Karlsruher SC und den FC St.Pauli. Alles Mannschaften, die im Moment noch hinter dem FCK rangieren und bei denen ebenfalls das Abstiegsgespenst umgeht – noch! Am letzten Spieltag gastiert dann noch der 1.FC Nürnberg auf dem Betzenberg, der momentan mit 35 Punkten im sicheren Mittelfeld der Tabelle rangiert. In der Horrorsaison 2007/2008 hatten die Roten Teufel am 27. Spieltag den gefühlten Tiefpunkt mit der Heimniederlage gegen die TSG Hoffenheim erreicht. Die Bilder als Milan Sasic das Team nach dem Abpfiff vor die Westtribüne beorderte, um sich dort Zorn, Wut und Häme der Fans abzuholen, werden allen noch in bester Erinnerung sein. Damals hatte der FCK nach dem 27. Spieltag erst 25 Punkte auf dem Konto, holte dann in den restlichen 7 Partien mit ebenfalls vier Heimspielen noch 14 Zähler. Das Finale Furioso im abschließenden Heimspiel gegen den FC Köln wird ebenfalls allen noch in Erinnerung sein. Die Fangemeinde rund um den Betzenberg würde liebend gerne auf eine Parallele zu dieser Horror-Saison verzichten.

Dank an die mitgereisten Fans (Foto: www.der-betze-brennt.de)

Dank an die mitgereisten Fans (Foto: www.der-betze-brennt.de)

Doch wenn in der laufenden Spielzeit nicht endlich der Knoten platzt, bei der Vielzahl erarbeiteter Torchancen die Trefferquote zu erhöhen, könnte uns genau das blühen! Möglicherweise mit einem bittereren Ende als 2008. Denn auch die Mitkonkurrenten im Tabellenkeller rappeln sich so langsam auf. Dazu darf sich sicher auch der KSC zählen, wenn der neue Trainer dort die Mannschaft wieder wach und in die Spur kriegt. Die Vereinsverantwortlichen bemühen sich seit Monaten den Zusammenhalt zu beschwören. Dass wir alle im Moment eher fußballerische Magerkost serviert bekommen ist unstrittig. Die Mannschaft hat sich in den letzten Wochen kämpferisch und spielerisch gesteigert, kann und muss aber auch da sicher noch eine Schippe drauf legen. Vor allem natürlich in punkto Treffsicherheit. Es wäre nun aber auch an der Zeit, dass auch der Letzte, dem der Verein am Herzen liegt kapiert, dass die Kulisse als der vielbeschworene 12. Mann im Abstiegskampf eben auch ein wichtiges Pfund sein kann. Bei aller fußballerischen Magerkost auf dem Rasen, es sollten sich alle bemühen ihren Teil dazu beizutragen.

mg


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